Lilli unsere Fährtensau
20.
April 2000 - 24. März 2015
Lilli, November 2014
Eine Fährtensau ist ein zahmes Wildschwein,
mit dem man zur Ausbildung von Schweißhunden eine kalte Gesundfährte
legt .
Traditionel wird nach alter Hirschmannschule der gerecht abgeführte
Hannoversche Schweißhund auf einer
natürlichen kalten Gesundfährte
ausgebildet. Der Hund soll in der Lage sein, eine mehrere Stunden alte Fährte
eines
ziehenden Stückes Hochwild zu bestätigen und über längere Strecken
sicher auszuarbeiten. Dabei lernt der Hund eine
Individualwitterung zu halten
und vorhandene Verleitungen durch anderes Wild zu ignorieren. Kommt später in
der jagdlichen Praxis bei der erschwerten Nachsuche zu der Individualwitterung
noch eine Krankwitterung hinzu, ist
der Hund durchaus in der Lage das kranke Stück
zu finden.
Aufzucht:
Als Waise wurde uns am 22. April 2000 ein gerade 1-2 Tage
alter Frischling gebracht. Mit viel Mühe und
Sorgfalt zogen wir das kleine
Wildschwein genannt „Lilli“ auf. Anfangs war die Nahrung das größte
Problem. Es gab
keine Informationen über die richtige Zusammensetzung der
Milch. Ich wusste nur soviel, das sie sehr fettreich sein
musste und stellte
selbst aus 10-12% Kaffeesahne, Kamillentee, Honig sowie Kalk- und Mineralpulver
eine
Ersatznahrung für das kleine Schweinchen her. Anfangs verweigerte sie
jegliche Nahrungsaufnahme, was sich zum
Glück schnell legte. Alle 3 Std. bekam
sie die Flasche und entwickelte sich prächtig. Tagsüber tobte sie mit unseren
Teckeln im Auslauf herum und nachts blieb sie mit zwei unserer Hauskaninchen
(Helle Großsilber) im Stall. Ohne
diese Sozialkontakte, die für ein kleines
Schwein sehr wichtig sind, wäre sie an Kummer eingegangen. Mehrfach
konnte ich
enges Kontaktliegen beobachten. Dabei drückte sie leicht ihren kleinen „Rüssel“
auf den Nacken der
Kaninchen, die sich daraufhin lang und flach hinlegten, das
Wildschweinchen kletterte oben drauf und schlief selig
und zufrieden ein.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
|
![]() |
Von klein auf wurden mit "Lilli" zahlreiche und regelmäßige
Spaziergänge durchgeführt, um sie an ihre spätere
"Tätigkeit" zu
gewöhnen. Als sie noch ein "handlicher" Frischling war, konnte sie
bequem im Auto
mitgenommen werden. Dies gestaltete sich mit zunehmender Größe
schwieriger. Wir bauten für Lilli extra
einen Transportanhänger, um sie gefahrlos in den Wald zu bringen.
Hierzu können Sie näheres in der Zeitschrift
"unsere Jagd" Ausgabe 11/2001 Seite 46, 47
Erlebt & Erzählt :" Fährtensau Lilli... Teckelhündin Heidi "
nachlesen.
Lilli im Alter von 4 Jahren - April 2004
|
|
|
|
|
|
Fährtenlegen in der Schorfheide - Mai 2004
|
|
|
|
|
|
Hannoverscher Schweißhund am Riemen auf kalter Gesundfährte.
Februar 2005 an der Schnellen Havel:
Auch bei Schnee geht es raus mit unserer Lilli. Zur Sicherheit kommt sie an
die lange Leine.
Davon lässt sie sich nicht stören.
|
|
|
|
|
|
![]() |
|
August 2008, Lilli in der Sommerschwarte. Sie ist bereits 8 Jahre und noch
immer uns
gegenüber freundlich. Das Spazieren gehen ist nicht mehr so einfach, da sie an
die 100 kg wiegt und manchmal ihren Kopf durchsetzen will.
Lilli, August 2008
Ende Oktober, Lilli sammelt alle Walnüsse auf.
Lilli, Oktober 2008
Guten Morgen Lilli
Januar 2010, Lilli wird im April bereits 10 Jahre alt!
Schau mir in die Augen ...
Unterm Schnee habe ich für Lilli einige Nüsse versteckt.
Januar 2010, Lilli war auf das Sturmtief "Daisy" gut
vorbereitet
Lilli liebt es faul in der Sonne zu liegen, besonders nach dem letzten kaltem
Winter und ...
wenn man ihr dabei noch den Bauch krault.
Na Lilli, willst du nicht aufstehen?
Ich habe auch ein Leckerli für Dich.
Nun ist aber alles alle...
...noch ein paar Streicheleinheiten
Hier zu deinen Walnüssen noch einen Apfel.
mm ... lecker
ein Sonnenbad im September 2010
Lilli geht es gut. Sie ist heute besonders gut gelaunt.
Ende Oktober 2012
Lilli auf Kuschelkurs
Im April 2013 wird Lilli bereits 13 Jahre alt.
August 2013, Lilli baut sich einen gemütlichen Liegeplatz
Lilli geht es in den letzten Tagen nicht gut, sie will
nicht mehr fressen und schläft nur noch.
Mit fast fünfzehn Jahren ist sie für ein Wildschwein
uralt. Irgendwann ist die Uhr abgelaufen, ob uns
das gefällt oder nicht und wir müssen leider Abschied nehmen.
24. März 2015, bis zum Schluss war sie uns gegenüber
immer freundlich und wir werden sie in
unserem Herzen in allerbester Erinnerung behalten.